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Erzgebirgsstube um 1930

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Holzschnitzerei – vom Broterwerb zum Kunsthandwerk


Die Lebensumstände der Bergleute boten neben der harten Arbeit nur wenig Zerstreuung oder Möglichkeiten, zusätzlich Geld zu verdienen. Doch Holz lieferte die Natur in großer Menge. So entstand die Schnitzerei als erster Zeitvertreib der Bergleute in Sachsen auf der Grundlage des preiswerten Holzes.

Durch das fast vollständige Erliegen des Erzbergbaues, vor allem durch die großen Kriege wie den Dreißigjährigen Krieg (1618 – 1648) und den Siebenjährigen Krieg (1756 – 1763) rückte das Schnitzen viel mehr in den Fokus der Bergleute und wurde vom Zeitvertreib zur oftmals einzigen Erwerbsquelle.

Meistens wurden zuerst Gebrauchsgegenstände aus Holz hergestellt. Diese waren aber teurer und weniger alltagstauglich als Alltagsgegenstände aus anderen Materialien. Eine sicherere Perspektive boten nur besondere Produkte, wie man sie noch heute im Erzgebirgischen Kunsthandwerk vorfindet. Weihnachtsdekorationen, wie Nussknacker und Räuchermännchen, Spieldosen oder die klassische Weihnachtspyramide schaffen seit Generationen Emotionen und wecken oft Kindheitserinnerungen. So werden diese handgearbeiteten Unikate Jahr für Jahr, über Generationen genutzt, vererbt, repariert und mit Neuem ergänzt.

Altes Wanderbuch

Meine erste Arbeit habe ich im Erzgebirge in der Werkstatt von Jesko Lange gefunden. Bernd beschreibt, dass die „Erzgebirgsstube um 1930“ die feine Handschrift des Meisters zeigt. Sie behandelt, laut Bernds Tagebuch, das Thema aus der Not eine Tugend zu machen, wie es die Erzgebirger schon früher getan haben. Aus meiner langen Reise will ich auch eine Tugend machen. Jesko fragt mich, welche Nöte und Tugenden mir noch so einfallen...?