Mondmaske

Diese Mondmasken sind Sinnbild und Spiegel einer anderen Dimension. Im Tanz getragen öffnen sie das Tor zu normalerweise verschlossenen Orten. Die Maske Art Thompsons erzählt eine Geschichte, die sie heute schon gesehen haben: Ganz zu Anfang, der Totem im Eingangsbereich bezieht sich auf denselben mythischen Stoff. Es geht hier um die Erschaffung von Sonne und Mond: Die Geschichte beginnt vor unserer Zeit, als die Welt noch im Dunkel lag. Damals gab es einen Raben. Der hörte, dass ein Häuptling, der mit seiner Tochter am Fluss wohnte, einen großen Schatz besäße, den er in einer Holzkiste aufbewahrte. Denn wollte der Rabe unbedingt haben. Er flog zu diesem Haus, um herauszufinden, wie er an den Schatz kommen könnte, doch anfangs fand er keinen Weg. Als er die Häuptlingstochter am Fluss trinken sah, hatte er eine Idee: Er verwandelte sich in eine Kiefernnadel, die im Fluss trieb und schwappte in die Trinkschale der Tochter. Sie trank, schluckte die Nadel, wurde schwanger und gebar einen Sohn, der in Wirklichkeit der verwandelte Rabe war. Der Häuptling liebte seinen Enkel sehr, und so konnte er ihm die Bitte nicht abschlagen, einen Blick in die Holzkiste zu werfen. Er hob den Deckel der Kiste: Darin war ein grosser Ball, vollkommen aus Licht. Sofort verwandelte sich der Enkel in seine eigentliche Gestalt. Der Rabe packte den Lichtball und flog durch den Rauchabzug davon. Dabei beschmierte er sich so mit Russ, dass er fortan immer schwarz sein sollte. Nur war seine Beute zu schwer für ihn, und der Rabe musste landen. Der Häuptling suchte ihn schon, würde ihn sicher bald finden. Da dachte der Rabe, wenn er den Lichtball nicht haben sollte, sollte ihn auch kein anderer bekommen und schleuderte ihn gen Himmel. Der Lichtball stieg auf und war fortan der Mond.