Weit in die Ferne schweift der Blick dieser Figur, es ist Li Bai, einer der berühmtesten klassischen chinesischen Dichter. Er lebte in der Tang-Dynastie zwischen dem 8. und dem 9 Jdt. Sein Schreiben widmete er Wein, Weib und Gesang und brach dabei die althergebrachten Formen der klassischen chinesischen Schreibkunst. Das machte ihn bis heute bekannt.
Er stammte aus der Gegend um den Baikal-See, im heutigen Kasachstan, und man erzählt sich, er sei zu Tode gekommen, als er, reichlich angetrunken, auf einer Bootsfahrt, den sich im Wasser spiegelnden Mond sah: So schön fand er ihn, dass er ihn anfassen wollte: Li Bai griff nach der Spiegelung im Wasser, fasste ins Leere, fiel hinein und ertrank.
Wir sehen ihn hier mit einer Papierrolle dargestellt in einer Plastik aus Litchi-Holz von 1966.
Eines seiner schönsten Gedichte lautet:
“Und fragst du mich Warum ich hier In blauen Bergen hause,
so bleib ich stumm und lächle nur.
Voll Friede ist mein Herz.
Im Wasser treiben Pfirsichblüten verschwimmend in weiten Fernen.
Ein Himmel ist und eine Erde, die nicht der Menschen Welt.”